Unsere Fahrt zum Marbach-Stausee
21.04.2020, ein sonniger, warmer Tag im April. Wir haben uns schon länger zu einer Tour verabredet. Da ich schon vor einiger Zeit bei einer kurzen Solo-Ausfahrt eine richtig schöne Straße im Odenwald entdeckt habe, beschlossen wir diese landschaftlich sensationelle, wenn auch kurze Strecke, zu fahren.

Wir fuhren also erst die Strecke, die ich zuvor ausgekundschaftet hatte, waren jedoch nach ca. 1 Std. mit dem Fahrerlebnis durch.
Da klar war, dass es das nicht gewesen sein konnte für diesen viel zu schönen Tag, überlegten wir kurz, wohin die Reise noch gehen könne.
Da ich von einigen Kollegen auf der Arbeit schon des Öfteren gehört hatte, dass die „Marbach-Stausee Strecke“ wohl ziemlich der Knüller sei, andere sprachen sogar vom „Hit in Dosen“ oder vom „absoluten Ropper“, beschlossen wir diese, uns bis dahin unbekannte Strecke, zu fahren.

Dann ging es also los…Erst einmal ein richtig langes Stück die Strecke rückwärts, die wir gerade erst gefahren waren. Aber dann leitete uns das Navi, wie schon so oft dank Adventurous-Routing, auf die perfekte Strecke. Da die Helmkamera lief, hier mal die „Highlights“ :
Natürlich mussten wir auf halber Strecke nochmal Rast einlegen…..nicht etwa um auszutreten oder etwas zu trinken, nein, es mussten natürlich ein paar Bilder geschossen werden.


Dann ging es weiter, wollten wir doch endlich den sagenumwobenen Marbach-Stausee mit eigenen Augen sehen. Die Fahrt war wirklich allererste Sahne, doch als wir am See ankamen, waren alle Parkplätze gesperrt, also fackelten wir nicht lange und bogen geradewegs ins Blaue ab.
Und das sollte sich lohnen. Auf verschlungenen Pfaden, kamen wir über Antonslust bis nach Unterhöllgrund. Die Straße dorthin führt durch einen verwunschen wirkenden Wald immer am Höllbach entlang. Man fühlt sich in eine andere Welt versetzt.
In Unterhöllgrund beschlossen wir links abzubiegen, der Wegweiser mit der Aufschrift „Landgasthaus zur Mühle“ lies die Hoffnung auf ein „Schnitzel to go“ aufkeimen. Die Strecke dorthin war noch schöner als die Straße zuvor, wir waren beide hin und weg. Im Nachhinein können wir diese Strecke nur jedem Enduristen ans Herz legen.

Wir parkten also die Twins und warfen mal einen Blick auf die Speisekarte. Lauter leckere Angebote, aber (wie schon erwartet) leider geschlossen. Als wir gerade weiterfahren wollten, kam der Wirt und begrüßte uns freundlich. Er hätte uns zu gerne ein „Schnitzel to go“ angeboten, erzählte aber, dass er im Moment (Coronabedingt) nur an den Wochenenden Essen zum Mitnehmen anbietet. Da sich unter der Woche sowieso kaum jemand zu ihm verirrt, war das mehr als nur verständlich. Wir verabschiedeten uns und versprachen wiederzukommen, wenn die Zeiten wieder andere sind.
Wir fuhren weiter und hielten alsbald wieder an, da wir eine Brücke entdeckten die wohl noch aus Römerzeiten stammt.

Wir parkten also die Twins am Wegrand und begaben uns zu Fuß Richtung Brücke, um diese und einen Interessant und sehr alt wirkenden Tunnel genauer unter die Lupe zu nehmen..-






Nachdem wir uns ausgiebig umgeschaut und wirklich viele Bilder geschossen hatten, fuhren wir weiter so langsam Richtung Heimat, aber trotzdem immer auf der Suche nach noch mehr einsamen Pfaden.

Da der Magen aber dann doch langsam knurrte, machten wir uns auf die Suche nach einer „heißen Theke“ , aber auch das erwies sich schwieriger als wir dachten.

Wir wurden zum Glück doch noch fündig und die nette Dame vom Metzger gönnte uns einen extra großen Lappen Pizzafleischkäse.

Wir suchten uns also ein nettes Plätzchen um uns „de Labbe neizuzerre“ wie der Hesse sagt.

Wir machten also unsere Rast, aßen, tranken und unterhielten uns über die Twins, ob unsere Tour im Spätsommer wohl klappen wird und was noch alles an die Twins rangebastelt werden muss.

Danach ging es weiter. Wir fuhren jetzt fast die ganze Strecke durch, hielten aber nochmal vor Neunkirchen auf dem Waldparkplatz, um einfach ein bisschen die Ruhe zu genießen.
Es fuhren fast keine Autos und nur sehr wenige Motorräder an uns vorbei. Da hörten wir auf einmal einen satten Sound, und sagten beide : „Wow, die Maschine klingt ja auch super“
Als dann eine TWIN mit dem Soundtrack der Landstraße aus ihrem DON KRAWALLO an uns vorbeizog, mussten wir beide lachen. Der Sound ist einfach unverwechselbar.


Den Rest der Strecke fuhren wir begleitet von Gesprächen über den großartigen DON.
Man kann sagen der Tag war ein voller Erfolg, die Tour ungefähr 220km lang und voller Grinsen im Gesicht. Wer zum Motorradfahren in den Odenwald kommt, sollte sich diese Strecke auf keinen Fall entgehen lassen.